Begutachtungsstelle auswählen

Es ist wichtig, die richtige MPU Begutachtungsstelle auszuwählen!

Die Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) müssen durch die BASt (Bundesaufsichtsamt für Straßenwesen) akkreditiert sein und werden auch durch die BASt überwacht.

Um die MPU einheitlicher, nachvollziehbarer und damit besser überprüfbar zu machen, sind 2006 die „Beurteilungskriterien“ für die Urteilsbildung in der medizinisch-psychologischen Fahreignungsdiagnostik veröffentlicht worden. Inzwischen gibt es die 3. Auflage, gültig ab Mai 2014.

Trotz dieser einheitlichen Kriterien, gibt es nach wie vor einen nicht unerheblichen Spielraum in der Interpretation der Aussagen des MPU-Betroffenen und damit bei gleichen Aussagen unterschiedliche Bewertungen der Gutachter.

Damit kann die Wahl der Begutachtungsstelle durchaus einen Unterschied im Ergebnis der MPU machen. Keinen Unterschied macht die Wahl der Begutachtungsstelle, wenn Sie sich nicht, oder nicht ausreichend mit den Anforderungen der MPU beschäftigt haben. Dann wird das Ergebnis immer negativ sein.

Welche Begutachtungsstelle für Sie die richtige Wahl ist, können wir Ihnen nicht sagen. Dazu müssten wir Ihren Fall genau kennen, um Ihnen dann die entsprechende Begutachtungsstelle empfehlen zu können.

Wir können Ihnen aber sagen, welche Begutachtungsstellen wir grundsätzlich nicht empfehlen. Das sind alle Stellen, die über Tochterfirmen Kurse zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung und Vorbereitungskurse anbieten.

Stellen Sie sich doch einmal vor, Sie müssten mit Ihrem KFZ zur Hauptuntersuchung. Sie wählen dafür die Firma AB, die Hauptuntersuchungen durchführen darf und zwei Straßen weiter die Werkstatt XY betreibt. Glauben Sie wirklich, dass Sie ein objektives Ergebnis Ihrer Hauptuntersuchung bekommen? Wohl kaum. Jetzt könnten Sie ja auf die Idee kommen und zuerst die Werkstatt XY aufsuchen, um Ihr KFZ für die Hauptuntersuchung fit machen zu wollen. Sie gehen davon aus, dass, wenn die Werkstatt XY entsprechende Reparaturen durchgeführt hat, die Hauptuntersuchung keine Problem wäre. Kann funktionieren, muss aber nicht.

Um zu erklären, warum das nicht funktionieren muss, folgendes Beispiel, bezogen auf die
MPU:

Die Begutachtungsstelle CD unterhält die Tochterfirma EF, die auf die MPU vorbereitet. Die Tochterfirma geht davon aus, dass Sie mindestens 20 Gesprächseinheiten machen müssen um die MPU zu bestehen. Die Kosten hierfür betragen mindestens 2.000.00 Euro. Sie haben aber keine 2.000.00 Euro, oder sind nicht bereit, soviel Geld auszugeben. Die Firma EF macht Ihnen das Angebot, nur einen Gruppenkurs für 600,00 Euro oder eine abgespeckte Beratung mit nur 9 Gesprächseinheiten für 900,00 Euro zu machen. Das Angebot gefällt Ihnen, da man Ihnen auch mit diesem Angebot durchaus gute Chancen zum Bestehen der MPU einräumt.

Die MPU wird negativ mit dem Hinweis, dass die bisherige Aufarbeitung noch nicht ausreichend war und Sie weitere Beratung in Anspruch nehmen sollen. Wie werden Sie sich jetzt entscheiden?

Sie wissen, dass der „günstige“ Gruppenkurs, oder die abgespeckte Beratung nicht ausreichend war. Sie wissen, dass Sie mit den 20 Gesprächseinheiten sehr gute Chancen haben. Jetzt wäre es gut gewesen, sich im Vorfeld nicht für den Gruppenkurs, sondern für die abgespeckte Beratung entschieden zu haben. Dann müssten Sie nur noch 1.100,00 Euro investieren, zuzüglich der Kosten für eine weitere MPU versteht sich.

Begutachtungsstellen, die über Tochterfirmen auch Vorbereitung anbieten, haben leichtes Spiel, sich die Kunden hin und her zu schieben. Deshalb empfehlen wir derartige Stellen nicht.

Besser wäre es gewesen, gleich bei einem unabhängigen Berater, mit entsprechender Erfahrung, die Vorbereitung zu absolvieren.

Mit welchen Kosten Sie für eine vernünftige Vorbereitung rechnen müssen, erfahren Sie unter Beratung / Vorbereitung - Kosten